27 | 07 | 2024

Elferrat



Elferrat

Der Elferrat hat zusammen mit Kassier und Schriftführer das Amt des Vereinsvorstandes inne. Der Elferrat besteht aus dem 1. und 2. Vorsitzenden und neun weitern Mitgliedern. Kassier und Schriftführer können auch gleichzeitig Elferrat sein. Der Elferrat trifft sich in regelmäßigen Sitzungen um anstehende Aktivitäten und Veranstaltungen zu planen und zu koordinieren. 

Der Elferrat wurde zusammen mit der Garde im Jahre 2002 neu eingekleidet, wobei das neue Häs, der Tradition verbunden, an das alte anlehnt. Es setzt sich zusammen aus einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen, weißen Handschuhen, dem schwarzem Hut mit weißer Straußenfeder, sowie der roten Weste und dem blauem Mantel. Die Zacken des Schultertuches am Mantel weisen auf die Burgzinnen der Herren von Ulm-Werrenwag hin, die in früheren Zeiten in Kolbingen begütert waren. Als besonderes Merkmal trägt der Elferrat als Vereinswappen den „Galgen" an einer Kette um den Hals. 

An Fasnetumzügen verteilt der Elferrat „Bolle" (Süßigkeiten) aus seinem "Bollensack" an die Kinder. Mit „Narri-Narro" werden die Zuschauer begrüßt.





Ehren-Vogtrat

In der Sitzung am 17.11 1987 fasste der Elferrat den Beschluss einen Ehrenvogtrat zu gründen. 

Das Häs des Ehrenvogtrates wurde gegründet um ausscheidende verdiente Ausschussmitglieder noch etwas an die Vogtei zu binden. Sie haben so die Möglichkeit nach ihrer offiziellen Amtszeit, weiterhin an Fasnetumzügen im eigenen Häs teilzunehmen. Ehrenvogträte können an den Sitzungen des Elferrates weiterhin teilnehmen, jedoch besitzen sie kein Stimmrecht mehr. Ehrenvogtrat kann werden, wer ununterbrochen 10 Jahre lang 1. oder 2. Vorsitzender gewesen war oder Elferräte, Kassier, Schriftführer und Vogtmeister die Ihr Amt mindestens 15 Jahre lang ohne Unterbrechung ausgeübt haben. Das Amt des Ehrenvogtrates kann erst nach dem Ausscheiden aus dem vorher ausgeübten Amt wahrgenommen werden. 

In der Sitzung vom 21.12.2004 wurde der Beschluss vom 17.11.1987 wie folgt einstimmig abgeändert:
Kassier und Schriftführer können (bei Erfüllung der Richtlinien) trotz ihres Amtes Ehrenvogtrat werden, wenn sie nicht im Elferrat sind. 

Das Häs gleicht dem des Elferrates, der Mantel ist jedoch grün mit gelbem Schultertuch.

Narrentreffen

All unsere Narrentreffen chronologisch sortiert (derzeit im Aufbau)

 

 

Datum

Veranstaltung

22.-24.02.2019 27. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg bei der Narrenzunft Königsheim e.V.
02.-04.02.2018 26. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg bei der Muckenspritzerzunft Mahlstetten e.V.
28.01.2018 Jubiläumsumzug bei der Waldgeisterzunft Kreenheinstetten e.V.
13.01.2018 Nachtumzug bei der Narrenzunft Gosheim e.V.
17.-19.02.2017 25. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg bei der Michelezunft Hartheim e.V.
24.01.2016 47. Ringtreffen Schwarzwald-Baar-Heuberg bei der Narrenzunft Denkingen e.V.
06.-08.02.2015 24. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg  bei dem Narrenverein Irndorf e.V.
01.02.2015 46. Ringtreffen Schwarzwald-Baar-Heuberg bei der Narrenzunft Nendingen e.V.
24.01.2015 20. Jähriges Bestehen der Michelezunft Hartheim
21.-23.02.2014 23. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg  bei dem Narrenverein Egeshein
16.02.2014 Narrenumzug Schwarzwald-Baar-Heuberg bei der Wallenburger Zunft Dürbheim e.V.
01.-03.02.2013 22. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg bei der Narrenvereinigung Bärenthal e.V.
27.01.2013 Narrenumzug zum 50 jährigen Bestehen der Narrenzunft Tannenburg e.V. - Nusplingen
10.-12.02.2012             21. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg bei der Gullenzunft Renquishausen
22.01.2012 33. Jähriges Bestehen der Narrenzunft Dauchingen

Unser Häs

Vogt Vogt 

Wer hat auch schon aus dem Mittelalter eine solche liebwerte Figur wie den „Vogt" an seinem Ort vorzuweisen, wie das in Kolbingen der Fall ist. Und wer kennt in unserem Land nicht den Schwank „Der Vogt von Kolbingen". Jedenfalls stand er früher in allen Lesebüchern und findet sich in allen bedeutenden Sammlungen. Wenn man diese Gestalt ergründen will, darf man nicht dem Ursprung von „Häs" und „Maske" nachgehen, sondern muß ihre Legende erfassen.

Der „Vogt" hat nichts mit den dämonischen Narrengestalten zu tun, er ist vielmehr das Bild des „reinen Toren", das aus dem Mittelalter überliefert ist. Man findet „Narren" seiner Art häufig in der volkstümlichen Literatur des Mittelalters. Auf seine Zugehörigkeit zur Szene der mittelalterlichen Narren verweist auch die „Kappe", die er in dem Schwank „als Pfand seiner Rückkehr" zurücklässt; es ist dies ganz einfach die Narrenkappe, das Attribut der mittelalterlichen Narren. Man darf hier an die mittelalterliche Zeit denken, da neben dem „Sapiens" dem „weisen Rat", auch der „Inspiens", der Narr, immer dazu gehörte. Mitunter konnte es auch zu eigenartigen Vertauschungen der Rollen des „Sapiens" und des „Inspiens" kommen, wie es auch im Schwank vom „Vogt von Kolbingen" deutlich wird. Dass man dem „Vogt" auch noch das „Narrenzepter" beigegeben hat, entspricht ebenfalls ganz der alten Überlieferung. Neben diesem Stab gehörte auch die „Keule" oder der „Kolben" früher zum selbstverständlichen Attribut des Narren. In einem alten Text heißt es „zem toren kleit nam er einen kolben groz und michel gnuog in sine hant".

Man muß dieser Spur nachgehen, weil die Kolbinger ja früher den „Kolben" im Wappenbild hatten. Die Gründer der „Narrenvogtei" hatten also seinerzeit das richtige Gespür und den notwendigen Sachverstand, als sie den Vogt aus dem alten Schwank zu ihrer Narrenfigur erkoren.

 

Hilbweible Hilbweible

In früheren Jahren, als auf dem karstigen Heuberg das Wasser sehr knapp war, war jede natürliche Wasseransammlung lebensnotwendig. So eine Stelle gab es auch in Kolbingen und Hilb genannt. Sie lag am südlichen Rand von Kolbingen, und heute noch trägt dieses Gewann den Flurnamen Hilb.

Seit Urzeiten verbreitet ist der Glaube an Zauberwesen, an Kobolde und Hausgeister, an gute und böse Feen. Sie wurden mit örtlichen Namen bezeichnet und waren in der Vorstellung der Menschen real existierende, wenn auch nicht menschliche Wesen mit vielseitigen Zauberkräften. Man sah in ihnen Wesen die oft im Waldesinneren und an gefährlichen Stellen lauerten um Unvorsichtige irrezuleiten oder zu erschrecken und sie in Angst zu versetzen. Geister die sich an Seen, Weihern oder Flüssen aufhielten und Unachtsame bedrohten, sie hineinzuziehen oder gar zu ertränken. Für eine Mutter war es offensichtlich von Vorteil, wenn sie sicher sein konnte, dass ihre Kinder zuviel Angst vor dem vermeintlichen Wald- oder Wassergeist hatten um an einem so gefährlichen Ort zu spielen. Die Nützlichkeit einer solchen Erzählung lag auf der Hand und erklärt ihren jahrhundert langen Fortbestand.

Um einen solchen Geist handelt es sich beim Hilbweible. Es sollte Kinder aber auch andere Personen davon abhalten, sich in unvorsichtiger oder böser Absicht der Hilb zu nähern. Verunreinigungen der Hilb z.B. wurde als schlimmes Vergehen geahndet. Das Hilbweible war ebenso Schutzgeist der Kinder wie Schutzgeist der Hilb.

 

Garde

Die Kolbinger Garde trägt seit 1979 ein blau/weißes Gardehäs, das im Jahre 2017 komplett erneuert wurde. 

Voraussetzungen für die Aufnahme in die Garde ist das Mindestalter von 16 Jahren zu Beginn der jeweiligen Fasnetsaison, sowie natürlich weiblichen Geschlechts. Bei mehr Bewerbungen werden Mädchen, die aus der Kindergarde in die Garde wechseln wollen, bevorzugt. 

Aufgabe der Garde ist es, den Verein bei seinen Umzügen und Veranstaltungen zu begleiten und ihn zu repräsentieren.

 

Kindergarde

Die Kindergarde trägt ebenfalls wie die Garde ein blau/weißes Gardehäs, welches im Jahr 2018 angeschafft wurde.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Kindergarde ist das Mindestalter von 10 Jahren zu Beginn der Fasnetsaison, sowie weiblichen Geschlechts. Aufgabe der Kindergarde ist es, den Verein bei seinen Umzügen und Veranstaltungen zu begleiten und ihn zu repräsentieren.


Kindergarde

Minigarde

Die Minigarde wurde im Jahr 2017 ins Leben gerufen. Sie trägt ebenfalls wie die Garde ein blau/weißes Gardehäs, welches im Jahr 2018 angeschafft wurde.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Kindergarde ist das Mindestalter von 6 Jahren zu Beginn der Fasnetsaison, sowie weiblichen Geschlechts. Aufgabe der Minigarde ist es, den Verein bei seinen Umzügen und Veranstaltungen zu begleiten und ihn zu repräsentieren.



Minigarde

 

Kolbinger Gaiß

Die Kolbinger Geiß läuft bei Umzügen vor der Narrenvogtei und trägt einen Galgen an dem das Kolbinger Ortswappen hängt. In der Vogtei wird er auch der "Täfelebub" genannt. 

Er hat die ehrenvolle Aufgabe während den Umzügen den Abstand zum vorderen Verein einzuhalten und den Zuschauern die nun kommende Vogtei anzukündigen.Sein Häs besteht aus echtem Geißenfell und ist ein Unikat innerhalb der Vogtei.

Entstehung


Gründung der Narrenvogtei Kolbingen


Am Fasnetmontag 1958 kamen Gottfried Dieth, Thomas Hipp (Schneider Thomas), Thomas Hipp (Johanns) und Gregor Schad
im „Ochsen" auf die Idee wieder eine richtige Kolbinger Fasnet zu organisieren.


Foto aus dem Jahr 2018 mit den Gründungsväter; von links Thomas Hipp (Johanns), Gottfried Dieth, Gregor Schad und NVK-Vorstand Markus Schad



Foto aus dem Jahr 2008 mit den Gründungsväter; von links Gregor Schad, Thomas Hipp (Johanns), Gottfried Dieth


Sogleich waren ca. 80 Unterschriften für einen Narrenverein zusammen. Eine Tellersammlung ergab als Startkapital stolze 32,60 Mark. Thomas Hipp eilte heim, um sein „Kundenbuch" aus der Schneiderei zu hohlen, in dem dann, nachdem die beschriebenen Seiten herausgerissen waren, die Gründung festgehalten wurde. Dieses Buch war dann fortan das Protokollbuch, Mitgliederverzeichnis und Kassenbuch in einem.

Nun galt es eine geeignete „Symbolfigur" zu finden. Weil die Kolbinger die „Gaiß" als Ortsnecknamen haben, war diese Tiergestalt lange im Gespräch, bis sich Gottfried Dieth, Schneider-Thomes Hipp und Fritz Schray auf die Figur des „Kolbinger Vogtes" einigten. Das „Häs" wurde entworfen und vom Schneider-Thomes als Muster gefertigt.

Umzug mit Gaiß

Am 19. Januar 1959 wurde das Gewand vom ersten Elferrat, dem Gottfried Dieth, Thomas Hipp (Schneider) Anton Hipp sen. (Musikdirigent), Anton Mattes, Wolfgang Ruf, Gottfried Müller, Gregor Schad, Alfred Waizenegger, Hans Nestel, Martin Hipp und Dieter Simon angehörten, gutgeheißen und in Fertigung gegeben.

Gottfried Dieth wurde Narrenvater und Thomas Hipp fungierte als Narrenmutter. Umzüge wurden organisiert, denen dann noch die „Gaiß" vorausging. Als Brauchtumsspiel wurde jene Szene aus dem „Vogt von Kolbingen" aufgeführt, „Da der Malefikant eben zurückgekehrt, um sich aufhängen zu lassen, dann von Ritter Hans Walter begnadigt und von der Dorfgemeinde zum „Vogt" ausgerufen wird."

Beim „Aufsagen" der ihm vorgeworfenen „Untaten" wurden allerlei entsprechende Vorkommnisse aus dem Gemeindeleben aufs Korn genommen und eingestreut, die dann natürlich großmütig vergeben wurden.

 

Narrentreffen 1979

Das 1. Narrentreffen der Narrenvogtei Kolbingen war ein Meilenstein in der Geschichte der Vereinsgeschichte.
 
Damals hatte man noch nicht viele Erfahrungen mit Zeltfesten im Winter. Auf dem rauhen Heuberg war es bis dahin gar fast undenkbar, der Witterung mit einem großen Zelt zu trotzen. Trotzdem ließen sich die Verantwortlichen damals nicht entmutigen und entschlossen sich schon ein Jahr zuvor, ein 1500 Mann fassendes Zelt samt Holzfußboden in Kolbingen zu errichten. Der Termin war damals schon eine Woche vor der eigentlichen Fasnet.

 

Gründung der Narrenfreunde Heuberg

Nachdem die Narrenvogtei, wie andere Vereine auch bei verschiedenen Narreningen nicht aufgenommen wurde trafen sich Verantwortliche mehrerer Narrenzünft Ende 1982 in Renquishausen, um die Gründung eines Narrenfreundschaftsringes zu erörtern.

In der Gründerversammlung am 19.01.1983 in Renquishausen wurde dann der Narrenfreundschaftsring "Narrenfreunde Heuberg" gegründet.

Gründungsmitglieder waren: Narrenzunft Bärenthal, Narrenzunft Böttingen, Narrenvogtei KolbingenHolzäpfelzunft Königsheim, Gullenzunft Renquishausen und Narrenzunft Reichenbach. Als 1. Ringpräsident wurde Hans-Werner Hafen, Zunftmeister aus Renquishausen, gewählt.

Die 1. Hauptversammlung fand am 07.10.1983 um 20.00 Uhr im Sportheim Kolbingen statt.

 

Narrentreffen 1984

Anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Narrenvogtei, fand das 1. Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg in Kolbingen statt. 

 

Narrentreffen 1999

Zum 40. Geburtstag des Vereines richtete die Narrenvogtei zum zweiten mal das Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg aus.

 

Narrentreffen 2009

Zum 50. Geburtstag des Vereines richtete die Narrenvogtei ein kleines und feines Narrentreffen in Kolbingen aus.